Glasfaser bis in Haus
GREBENAU - (gkr). „Wir machen Sie flott für die Zukunft.“ Das jedenfalls verspricht die TNG Stadtnetz GmbH. Das Unternehmen erstellt eigene Glasfaserprojekte, hat in Norddeutschland mit Kupfer begonnen und ist jetzt vollends auf Glasfaser für die digitale Zukunft umgestiegen. Der ländliche Raum – in der Breitbandversorgung bislang mehr als „stiefmütterlich“ behandelt – soll damit gegenüber Ballungszentren und Großstädten künftig nicht weiter im „digitalen Dunkeln“ stehen. TNG Stadtnetz startet seit geraumer Zeit auch Aktionen für schnelles Internet in Hessens Mitte. Dazu gehört im Vogelsbergkreis ein Pilotgebiet mit den drei Aktionsgebieten in Romrod, Gemünden und Grebenau.
Während einer Informationsveranstaltung in der Johanniterhalle am Mittwochabend stellte TNG-Manager Kristof Schneider das Projekt mit den sich daraus ergebenden Schritten vor. Der Besuch jedoch war überschaubar. Das mag auch daran gelegen haben, dass in der akuten Zeit des Corona-Lockdowns bereits zwei Beratungstermine mit sehr guter Beteiligung an gleicher Stelle stattgefunden hatten. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens stieg Schneider gleich in die Sachinformation ein. Glasfaserleitungen sind die digitale Zukunft. Sie ermöglichen nicht nur schnelles, sondern sehr schnelles Internet bis zu GigaBit/s-Bandbreiten. Und genau diese Zukunftstechnologie möchte das Unternehmen mit einem völlig eigenständigen Netz auch in Grebenau und den Stadtteilen umsetzen. Das Angebot in dem Pilotprojekt während des Aktionszeitraumes (bis 18. Oktober 2020) ist, kostenloser Glasfaser-Hausanschluss von der öffentlichen Grundstücksgrenze (Straße) bis zu einer Tiefe von 20 Metern. Allerdings, so räumte Schneider ein, unter der Voraussetzung, dass eine Beteiligungsquote von mindestens 40 Prozent der Hauseigentümer erreicht wird.
Der Hausanschluss mit Glasfaser bedeute mehr als digitale Zukunft. Damit erhöhten sich der Wert einer jeden Immobilie, und die komplette Gemeinde gewinne an Attraktivität. Schneider wies darauf hin, dass es zu einem Glasfaseranschluss keine Alternative in naher Zukunft gebe.
Mit ihrem Angebot steht die TNG Stadtnetz im Wettbewerb zu anderen Anbietern wie zum Beispiel der Firma Götel aus Göttingen, die momentan auch in Homberg und Romrod für Glasfaseranschlüsse wirbt. Der Unterschied für den Verbraucher sei aber deutlich: Während das Kieler Unternehmen auf Hausanschlusskosten verzichte, wenn der Vertrag innerhalb des Aktionszeitraumes rechtsverbindlich abgeschlossen wird, seien diese bei den Mitbewerbern mit der Inbetriebnahme fällig. Auch die Quote – also die Zahl der Hausanschlüsse, die vertraglich festgestellt werden müssen, um das Projekt wirtschaftlich zu realisieren – unterscheide sich mit 40 Prozent von der des Mitbewerbers, der erst ab einer Zeichnung von 60 Prozent ausbauen möchte. Dies gilt sowohl für Grebenau als auch für Romrod und Gemünden.
Nach seiner 90-minütigen Vorstellung des Projektes, meinte Schneider, dass es jetzt an den Grundstückseigentümern liege, zu entscheiden. Und er fügte unmissverständlich hinzu: „Erreichen wir die 40 Prozent-Quote nicht, dann wird nicht gebaut. Auch in der Zukunft nicht.“
Nach der Höhe des Gesamt-Investments im Pilotprogramm für die drei Vogelsberger Kommunen gefragt, konnte Geschäftsführer Martin Stadi keine Auskunft geben. Die Zahlen könne er erst nach Beendigung des Aktionszeitraums am 18. Oktober nennen, wenn feststehe, wie viele Bürger sich für einen Glasfaseranschluss bis ins Haus entschieden hätten.