„Etwas Besonderes“

GREBENAU . Winterliche Kälte, idyllisches Ambiente mit überdimensionaler Weihnachtspyramide, Chorgesang, Budenzauber, Nikolaus und weihnachtlichem Rahmenprogramm – am Wochenende lag in Grebenau ein besonderer Weihnachtsduft in der Luft: Mit Unterstützung von etwa 250 Menschen vor und hinter den Kulissen veranstaltete der „Förderverein der guten Taten – Weihnachtsmarkt Grebenau 1985“ zum 22. Mal in 33 Jahren im Amthof seinen Weihnachtsmarkt mit Benefizcharakter.
„Alle (zwei) Jahre wieder“ und doch fortwährend aufs Neue hat sich das „Kind der Grebenauer“ bis heute zu einer generationsübergreifenden Tradition mit frischen Ideen, facettenreichen Elementen und Angeboten entwickelt. Kein Wunder also, dass in diesem Jahr noch vor der offiziellen Eröffnung am Samstagvormittag mehrere selbstgebaute Wärme-Stehtische im Shabby-Chic mit Holzfeuerung gar manchem treuen Marktbesucher sofort ins Auge stachen.
„Herzlich willkommen zu unserem schönen Weihnachtsmarkt“, begrüßte Fördervereinsvorsitzender Thorsten Gröger mit Schlag elf Uhr einen großen Pulk von Menschen – darunter auch zahlreiche Mandatsträger – an der Tannengirlanden-Absperrung in der „guten Stube von Grebenau“, derweil der „Gemischte Chor Grebenau“ die feierliche Eröffnung musikalisch begleitete.
„Auch wenn unser Weihnachtsmarkt nicht in Schnee gehüllt ist, so ist es den Mitwirkenden einmal mehr gelungen, einen weihnachtlich-winterlichen Markt auf die Beine zu stellen“, knüpfte Bürgermeister Lars Wicke seine Ansprache als Stadtchef an, um für einen Augenblick die ständigen, teils beängstigenden Veränderungen der Welt anzuhalten zur Einkehr und Besinnung auf ein friedliches Miteinander im Kleinen wie im Großen. „Dieser Weihnachtsmarkt ist etwas Besonderes. Er ist tief in den Herzen der heimischen Bevölkerung verwurzelt. Alle Altersgruppen, viele Vereine, ganze Gruppen und Familien engagieren sich.“ Seit der ersten Auflage in 1985 stünden die guten Taten im Vordergrund dieser Großveranstaltung, sagte Wicke und brachte allen Anwesenden ein Update der bisher erwirtschafteten Spendenhöhe mit – gut 165 000 Euro. Sodann schritt er mit Gröger, dem Nikolaus und Ortsvorsteherin Renate Hermann zur Tat, setzte obligatorisch an der Tannengirlande die große Schere an und gab den Weg frei für den zweitägigen Hüttenzauber im Gründchen.
Mit der Liebe zum Detail verwandelten die emsigen Veranstalter im Zeitraum der letzten vierzehn Tage ihren Amthof zu einem anheimelnden Fleckchen weihnachtlicher Freuden. Verkaufsbuden wurden aufgebaut und von den Betreibern wiederum ansprechend eingerichtet. Festliches Grün mit stimmungsvollen Lichtern verliehen der gesamten Atmosphäre einen hellen Glanz. Knapp 30 teilnehmende Gruppen werkelten zum Wohle der Marktbesucher vor den Kulissen mit vollem Tatendrang, derweil im Hintergrund ebenso viele Hände sich um den reibungslosen Ablauf des Marktes bemühten. Großes Interesse beim Bummeln weckten die vielfältigen Hand- und Bastelarbeiten der Grebenauer. Die Angebotsfülle erstreckte sich von Holz- und Bastelarbeiten, über kreative Nähkunst und Floristik, bis hin zu Büchern, Schmuck und herrlich anmutende Geschenke-Spezialitäten für den Genießer. Als ältester Standbetreiber mit fast 80 Jahren outete sich Herbert Röther aus Grebenau sogar mit einer wahren Besonderheit. Der gelernte Waldfacharbeiter mit Vorliebe für schmucke Holzarbeiten werde an den Weihnachtsfeiertagen 80 Jahre alt – ein echtes Christkind.
An mehreren Stellen wurde ziemlich heiß gekocht – neben dem exotischen „Pulled Pork“ der Altburschen (wir berichteten in der letzten Woche), warteten andere Vereine genauso gut mit herzhaften und süßen Leckereien auf. Auch das Unterhaltungsprogramm zog die Zuschauer aus nah und fern magisch an. Die Schüler der ansässigen Astrid-Lindgren-Schule stellten in der angrenzenden Johanniterhalle ihre Talente als Schauspieler und stimmenstarker Chor unter Beweis. Die Grebenauer „Konfettis“ und eine Formation vom Alsfelder Tanzstudio Souldance brachten außerordentliche Tanzleistungen auf die Bühne. Der „Chor Jubilate“ und die Posaunenchöre aus Udenhausen, Schwarz und Grebenau untermauerten den musikalischen Teil der Weihnachtsstimmung, derweil Zauberer Tobi das Weihnachtsflair mit einem besonderen Zauber seiner heiteren Zaubershow erfüllte.
„Allesamt fühlten sich wieder pudelwohl und haben ihr Scherflein dazu beigetragen, dass wir demnächst die Schecks überreichen können an verschiedene Einrichtungen der Region“, freuten sich die Organisatoren über das erneute Gelingen ihrer Mühen.
Als diesjährige Empfänger wurden bereits ausgewählt: Die örtliche Astrid-Lingren-Schule, die Brüder-Grimm-Schule Alsfeld, der Grebenauer Kindergarten Tabaluga, die örtlichen Ferienspiele, der Verein „Alsfeld erfüllt Herzenswünsche“ und die Pferdefreunde Wallersdorf.
Quelle: Oberhessische Zeitung