Ein "Eipätt" aus Bieben

Stefan Rose stellt in seiner Holzwerkstatt im Grebenauer Stadtteil besondere Holzbrettchen fürs Frühstück her.

Stefan Rose in seiner Holzwerkstatt in Bieben. Foto: Stefan Rose

BIEBEN - Im Grebenauer Stadtteil Bieben befindet sich die Werkstatt für künstlerische Holzgestaltung von Stefan Rose. Beim Betreten des Raumes wird man mit dem Geruch von frisch gesägtem Holz empfangen. Die Regale sind voll mit bunten Holzteilen, alles sortiert und beschriftet.

In einem kleinen Ofen knistert das Brennholz. Nebenan sitzt in einem selbst erstellten Holzstuhl der Meister und mustert aufmerksam ein zweifarbiges "Eipätt", das morgen für einen Kunden nach Österreich verschickt wird, berichtet Stefan Rose in einer Pressemeldung. Das Eibrettchen ist nicht so groß, die Oberfläche fühlt sich glatt an. Ein Loch an der Seite wurde extra für ein Ei gebohrt. Am anderen Ende des Brettchens schwingt ein Teelöffel, der mit einem unsichtbaren Magnet gehalten wird. Das Ganze ergibt eine witzige und spielerische Kombination für das Frühstück.

"Die 'Eipätt's' sind besonders bei den Kindern beliebt", berichtet Stefan Rose, "die Spielerei mit dem Löffel ist wie Magie. Der Löffel dreht sich wie von Zauberhand bewegt, fällt aber nicht herunter".

In der Holzwerkstatt entstehen aber nicht nur die 'Eipätt's', sondern auch mit Magneten bestückte Bretter zur Aufbewahrung von Messern und Schlüsseln. "Bei mir ist jedes Brett ein Unikat. Da ich alles in Handarbeit anfertige, kann es sein, dass das ein oder andere Brett ein paar Millimeter größer oder kleiner ausfällt", erklärt er und fügt weiter hinzu, "die Kunden nehmen es aber in Kauf, schließlich betreibe ich keine Massenproduktion".

In der Werkstatt werden derzeit etwa 50 Holzarten aus der ganzen Welt verwendet. Trotz der vielen unterschiedlichen Farben ist kein Holzstück eingefärbt. Alle Hölzer sind entweder nach FSC (Forest Stewardship Council - ein internationales Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft) zertifiziert oder stammen aus heimischen Gärten und Wäldern.

"Bereits als Kind habe ich mich für Werkeln mit Holz und anderen Materialien interessiert. Während alle Kinder draußen Fußball spielten, habe ich mich mit dem Holzschnitzen beschäftigt." Rose greift in ein Regal und holt eine Kinderlaterne in Form eines Pferdes heraus, "diese Papierlaterne habe ich mit sieben Jahren selbst gemacht. Damals war es etwas Besonderes für mich. Ich wollte keine Standard-Laterne bei dem Umzug tragen, deswegen ist dieses Einzelstück entstanden. Ich muss ehrlich zugeben, meine Eltern waren damals von den ganzen Basteleien nicht unbedingt begeistert", schmunzelt Rose.

Auf die Frage, wer seine Artikel kauft, sagt Stefan Rose: "Es sind Menschen, die besonders viel Wert auf die Handarbeit legen und etwas Besonderes suchen. Ob es ein Geschenk für die Oma zum Geburtstag ist oder eine Kochschule, die ein paar neue magnetische Messerbretter benötigt, meine Kunden kommen aus den unterschiedlichen Bereichen. Manchmal gibt es auch Sonderanfertigungen."

In den vergangenen Jahren war Rose mit seinem Stand auf verschiedenen Märkten präsent. "Oft entstehen ganz interessante Kundengespräche. Manche möchten unbedingt mein Wissen im Bereich der Holzarten auf den Prüfstand stellen oder es gibt Kunden, die zunächst nicht glauben wollen, dass kein Holz von mir gefärbt ist", erzählt Rose, "wenn die Kunden wissen möchten, ob die Schneidebretter wirklich robust sind, dann muss ich schon mal zu einem gebrauchten Brett greifen, das ich immer dabei habe, um die Kunden von der Qualität und Langlebigkeit zu überzeugen. Wichtig ist auch, dass das Holz nicht in die Spülmaschine kommt. Solche Tipps gehören zu meiner persönlichen Beratung".

Die Magnetbretter von Stefan Rose sind in einigen Läden für Kunsthandwerk in Alsfeld, Marburg, Frankfurt und Radolfzell zu finden oder können auf der Webseite der Werkstatt bestellt werden.

Quelle: Oberhessische Zeitung https://www.oberhessische-zeitung.de/lokales/vogelsbergkreis/grebenau/ein-eipatt-aus-bieben_25065470

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