Dschungelfieber in Grebenau

GREBENAU - Wilde Leoparden, Affen, Schlangen und exotische Vögel in Scharen am Wochenende in Grebenau gesichtet: Mit Ideenreichtum, Kreativität und Dschungelfieber steuerten die Karnevalisten vom TV Frohsinn Grebenau zur Elferratssitzung zwei Mal den närrischen Flieger vom Gründchen tausende Kilometer gen Süden. Ob für die Senioren am Freitag oder die jüngeren Generationen am Samstag - Ziel der Route war in beiden Veranstaltungen die abenteuerliche Welt des Dschungels.
Schon beim Landeanflug "Johanniterhalle" fühlten sich Dschungelbuch-Fans und Nostalgiker in die zauberhafte Geschichte von Balou und Mogli versetzt, während junge Leute auf Anhieb ans TV-bekannte "Dschungelcamp" dachten. Ungeachtet dessen aber machten die Jecken um Dschungelkönig Werner Schweiner ihr eigenes Ding. Mit viel Schalk im Nacken präsentierten sie ihren Gästen für gut drei Stunden ein kurzweiliges Showprogramm mit entzückenden Highlights. Besonders schön vor Ort: Passend zum Thema hatten sich viele Faschingsgänger aus Grebenau und dem Umland schwer in Schale geschmissen. Soweit das Auge reichte, gab es plüschige Raubtiere und fantasievolle Geschöpfe aus der Menschen- und Tierwelt zu erblicken.
 
Mit Schlag 20.11 Uhr zogen Schweiner und seine zehn "Dr. Bob-Ranger" in ihr Urwaldcamp ein. Sie kamen jedoch nicht allein. Augenscheinlich weckte das Faschingsthema bei den schwungvollen "Hüppern", der "Alten Garde" und "Tanz Garde Grebenau" das "unbändige Schmusekätzchen" im verborgenen Inneren, und die Damen ließen ihm in einer temperamentvollen Tanzchoreografie freien Lauf. "In Grebenau da sind heute die Affen los", knüpfte der Oberjeck seine Begrüßung an und packte zugleich mit seiner Gesangspartnerin Petra Olbich das Grebenauer Karneval-Liedchen obenauf. Schlag auf Schlag wechselten sich fortan ausgefeilte Tanzdarbietungen mit Sketchen, Gesangseinlagen, Schunkelrunden und Büttenreden ab. Traditionsgemäß gehörte dabei die Vorstellung des "stadteigenen" Kellermeisters Peter Lang genauso in den Ablauf wie die Übergabe der Staatsgewalt und Stadtkasse durch Bürgermeister Lars Wicke

Ein Genuss für die Augen waren zweifelsohne die mitreißenden, teils anmutigen Garde- und Showtänze mit akrobatischen Leistungen. Neben den bereits erwähnten Formationen reihten sich zudem die "Konfettis" und die Gardemädels aus Willofs in die Rubrik "Tanzen" mit ein. Allesamt präsentierten Leistungen in Perfektion. Einen Applausschlag mehr bekam allerdings Grebenaus Tanzmariechen Nele Frick für ihren Mut, ihre Grazie und Power. Nicht von schlechten Eltern waren letztlich die galanten Schritte vom Männerballett als "Affenbande". Sie trieben manchem Zuschauer mitunter kleine Kullertränen ins Gesicht.
Getreu der Erkenntnis "reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben" packten die Damen der alten Garde ihren Koffer und buchten beim Discounter einen Trip auf dem Traumschiff. Anstelle eines traumhaften Luxusdampfers mit Silbereisen-Kapitän erwartete das Trio indes mitten auf dem Ozean die Realität. Fern ab "der oberen Zehntausend mit Glanz und Gloria" bestiegen die Frauen ein knuffiges "Bootchen", schipperten auf eine einsame Insel und gewannen für sich die Einsicht: "Die alte Garde gehört eindeutig in die Rhön".
 
"Mana Mana" hatte demgegenüber die "tierische Müllabfuhr" im Dschungel alle Hände voll zu tun, derweil zwei gestandene Grebenauer "bei den Kannibalen" "irgendwie" so gar nichts zu lachen hatten, die Zuschauer aber umso mehr. "Ja das Alter hat nicht viel Schönes oder etwa doch", machte sich außerdem ein bekannter Hase des Grebenauer Karnevals Gedanken über die Generation "Ü 50" mit positivem Ausgang - den Zuhörern gefiel´s.
Wie in der Vergangenheit vollzogen durfte letztlich auch im Dschungel ein Blick über die Kokosnuss hinaus nicht fehlen. Dafür zückte erneut Stadtprotokollant Jürgen Ackermann die Feder und weihte anwesende Zuhörer in die geheimen und teils peinlichen Insidergeschichten des heimischen "Affentheaters" ein. Und zu guter Letzt gab es bei der Faschingsveranstaltung sogar einen Kostüm-Wettbewerb, wobei ein weiblicher Harlekin den dritten Platz belegte. Ein "Black & White-Man" Rang zwei einnahm und der kostümierte "Tod" im Doppelpack das Siegertreppchen betrat.
 

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